Der Landschaftsgarten des Sebastian Rinz auf dem Frankfurter Hauptfriedhof
Vom englischen Landschaftsgarten zum größten Kulturdenkmal Frankfurts.
Der neue Friedhof, der auch gleichzeitig ein Reformfriedhof ist, wurde 1828 eröffnet. Ganz nach Manier der Zeit wurde ab 1825 vom Stadtgärtner Sebastian Rinz als englischer Landschaftsgarten auf einer Fläche von sechs Hektar angelegt. Der Architekt Friedrich Rumpf errichte das klassizistische Portal auf den Grundmauern einer Villa Rustica, einem römischen Gutshof. Auch die Gruftenhalle, die das Areal im Osten zum „Alten Jüdischen Friedhof„ hin begrenzt stammt von ihm. Gleich einer Galerie mit 55 Arkaden und zwei Pavillons wurden 57 Gruften als Familiengrabstätten geschaffen.
Entlang geschlungener Wege finden sich Sitzecken, Grünflächen und kleine Hügel. Den Wechsel der Jahreszeiten kann man hier besonders eindrucksvoll erleben und erfahren. Manche Grabmale, die man noch im Frühjahr sieht sind im Spätsommer schon nicht mehr auszumachen, da sie unter dichtem Blätterwerk verschwinden. Er bietet auch Heimat für viele Lebewesen, die oft auch ganz unerschrocken den Weg kreuzen.
Bei der Gestaltung wurde die bereits vorhandene Vegetation mit einbezogen. Zu der mit einbezogenen Vegetation gehörte auch eine Buche in Gewann C, die 2016 gefällt werden musste. Die etwa 170 Jahre alte Hänge- oder Trauerbuche, nahe des Portikus, musste im Sommer 2023 ebenfalls gefällt werden, womit der Hauptfriedhof sein letztes Naturdenkmal verlor.
Zu diesem ältesten Teil gehören die Gewanne A bis D. Die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegten Gewann E bis K folgten in Teilen noch der Idee eines englischen Landschaftsgartens.
Anders als Beispielsweise der Alte Friedhof in Offenbach ist der älteste Teil nicht als Gesamtanlage denkmalgeschützt, hier sind lediglich Grabmale geschützt, was der Anlage in Teilen ihren ursprünglichen Charakter nimmt obwohl behutsam vorgegangen wird.
Interessant ist auch, dass es hier ein Denkmal für den 1855 gegründeten „Verein für Feuerbestattungen“ gibt. Feuerbestattungen waren bis Ende des 19. Jahrhunderts aus religiösen Gründen unüblich. Bereits Karl der Große sah darin einen heidnischen Brauch und verbot bei Todesstrafe die Leichenverbrennung. Erst 1912 erhielt Frankfurt ein erstes Krematorium.
Kommen sie mit auf eine Reise in die Geschichte Frankfurts. Entlang der Wege mit altem Baumbestand und Gestrüpp finden sich viele Namen hinter denen sich eine interessante Geschichte verbirgt sowie die Namen alteingesessener Frankfurter Familien.
Infos zu den Führungen
Treffpunkt: | Altes Portal, Eckenheimer Landstraße 188 |
Dauer: | 1,5 - 2 Stunden |
Barrierefreiheit: | Ja |
Mindestalter: | keines |
Teilnehmerzahl: | mind. 6 Teilnehmer, max. 25 Teilnehmer |
- Führungen sind nur innerhalb der Öffnungszeiten möglich - nicht jedoch vor 9 Uhr.
- Letzter Führungsbeginn spätestens 2,5 Stunden vor Schließung.
- Das Mitbringen von Hunden ist nicht gestattet. Ausnahme sind angeleinte Assistenzhunde.
- Ansonsten gilt die Friedhofsordnung der Stadt Frankfurt am Main.
Öffnungszeiten des Hauptfriedhofs
vom 1.11. bis 28.02. | Montag - Sonntag | 9:00 - 17:00 Uhr |
vom 1.03. bis 31.03. | Montag - Sonntag | 9:00 - 18:00 Uhr |
vom 1.04. bis 30.04. | Montag - Sonntag | 9:00 - 20:00 Uhr |
vom 1.05. bis 31.08. | Montag - Sonntag | 9:00 - 21:00 Uhr |
vom 1.09. bis 30.09. | Montag - Sonntag | 9:00 - 20:00 Uhr |
vom 1.10. bis 31.10. | Montag - Sonntag | 9:00 - 18:00 Uhr |
Preise
Gruppenpreise: | 1 - 6 Teilnehmer | 85 € |
7 - 10 Teilnehmer | 130 € | |
11 - 15 Teilnehmer | 180 € | |
16 - 20 Teilnehmer | 240 € | |
21 - 25 Teilnehmer | 280 € | |
Öffentliche Führung Einzelpreis: | 14 € |